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Top 100: Die seltensten Briefmarken der Welt
(Teil I: bis 1900)
Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte das Sammlermagazin "Die Post" eine Aufstellung
mit 100 der seltensten Briefmarken-
Dabei zeigt sich: Nicht jede hochwertige Briefmarke zählt zu den großen Seltenheiten, und nicht jedes seltene Exemplar muss besonders teuer sein. Einige Seltenheiten konnten im Lauf des 20. Jahrhunderts ihre Spitzenplätze halten und ausbauen. Manche Sorten sind dagegen in Vergessenheit geraten...
Eine andere Form der "Top 100 International" erstellte Michael Burzan ab 1986 in seinem Supplement "Markt & Marken". Darin waren auch Ausgaben des 20. Jahrhunderts enthalten, wobei als Auswahlkriterium der Schwerpunkt auf den Wertsteigerungen der vorangegangenen Jahrzehnte ab 1960 beruhte. Einige Sorten finden sich in beiden Tabellen wieder und bieten interessante Vergleichsmöglichkeiten.
Marken-
Der Briefmarken-
So wurden schon vor gut 100 Jahren knappe Ausgaben als Investition mit Chancen auf finanzielle Gewinne erlebt und betrachtet. Und die gehobene Sammlerschaft war sich durchaus der oftmals eindrucksvollen Preisentwicklungen bewusst. Der Autor Edward J. Nankivell schrieb 1902:
"Wenn Investment das Alpha und Omega des Briefmarkensammelns wäre, würde jeder Sammler von Bedeutung versäumte Gelegeneiten beklagen. Viele der großen Raritäten von heute waren vor wenigen Jahren für ein paar Shillinge zu haben."
Doch so manche Seltenheit von einst ist auch heute noch preiswert zu finden...
Die 100 seltensten Briefmarken (anno 1899)
Platz 100:
Bergedorf, 1861,
1/2 Schilling violett, ungebraucht
Auf Platz 100 der Liste von Paul Lietzow begegnet uns eine Marke der Altdeutschen Staaten, die heute fast in Vergessenheit geraten ist. Das kleinste Quadrat aus Bergedorf zu 1/2 Schilling ist als MiNr. 1 in schwarz auf blauem Papier gedruckt. Die Version auf lebhaftbraunviolett wird heute als Probedruck MiNr. I ungebraucht mit Originalgummierung zu 550 Euro notiert.
Früher wurden die Probedrucke, auch als "Urdruck" bezeichnet, in Katalogen vor MiNr.
1-
Die einstige Wertschätzung spiegelt noch die Beschreibung eines ungebrauchten Viererblocks
zu 3000 DM aus der Boker-
"1861, Urdruck 1/2 Schilling schwarz auf lila im allseits sehr breitrandigen Vierer-
Heute deutlich höher geschätzt als MiNr. I wird der Probedruck MiNr. V zu 4 Schilling
auf mattrötlichbraunem Papier (ausgegeben als MiNr. 5 auf mattbraunorange) mit 2000
Euro. Das Kohl-
-
Von den Probedruck-
Platz 99:
Mauritius, 1859,
2 Pence blau, gebraucht
Platz 99 belegt eine "Blaue Mauritius". Allerdings nicht die legendäre erste Emission
mit Inschrift "POST OFFICE", sondern eine spätere Ausgabe mit Bezeichnung "POST PAID"
-
Aktuelle Auktionspreise ermöglichten den Vergleich von zwei Exemplaren.
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"1859, 2 P. tiefblau auf blauem Papier, allseits voll-
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"MAURITIUS, The 'Sherwin' issue of 1859 2d Deep blue, position 11, large margins,
used with concentric circles cancel, superb in all respects, a magnificent example
of this rarity. Expertise: signed A.Brun, cert. Roumet (1959), Luder (1961) and Holcombe
(1995)". Der Mindest-
Platz 98 bis 96 sind ebenfalls noch im vierstelligen Euro-
Platz 98:
Labuan, 1880/91,
6 c. auf 16 Cent blau, ungebraucht
Platz 97:
Afghanistan, 1871/72,
1 Rupie violett, gebraucht
Platz 96:
Buenos Ayres, 1858,
5 Pesos gelb, gebraucht
Platz 95:
Zürich, 1843,
4 Rappen schwarz, Linien horizontal, gebraucht
Platz 94:
Sierra Leone, 1861,
6 Pence auf violett, gebraucht und ungebraucht
Platz 93:
St. Vincent, 1870/80,
5 Shilling karmin, gebraucht und ungebraucht
Platz 92:
Moldau, 1858,
54 Parale auf blaugrün, ungebraucht
Platz 91:
Preussen, 1856/58,
2 Silbergroschen blau, ungebraucht