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TOP 100: DIE SELTENSTEN BRIEFMARKEN DER WELT

 

Entdecken Sie internationale Raritäten und unterschätzte klassische Seltenheiten.

 

Die aktuelle deutsch-englische Serie von Michael Burzan, in Zusammenarbeit mit APHV Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels, dem internationalen Magazin Philatelic Exporter (GB) und der Sammlerzeitschrift Briefmarkenspiegel.

In:

- APHVmagazin 1/2009 ff.

- Philatelic Exporter 8/2009 ff.

- Briefmarkenspiegel 10/09 ff.

 

 

 

 

 

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Top 100: Die seltensten Briefmarken der Welt

(Teil I: bis 1900)

 

Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte das Sammlermagazin "Die Post" eine Aufstellung mit 100 der seltensten Briefmarken-Ausgaben der Welt. Michael Burzan begibt sich aus heutiger Perspektive auf die Spur dieser klassischen Raritäten-Parade.

 

Dabei zeigt sich: Nicht jede hochwertige Briefmarke zählt zu den großen Seltenheiten, und nicht jedes seltene Exemplar muss besonders teuer sein. Einige Seltenheiten konnten im Lauf des 20. Jahrhunderts ihre Spitzenplätze halten und ausbauen. Manche Sorten sind dagegen in Vergessenheit geraten...

 

Eine andere Form der "Top 100 International" erstellte Michael Burzan ab 1986 in seinem Supplement "Markt & Marken". Darin waren auch Ausgaben des 20. Jahrhunderts enthalten, wobei als Auswahlkriterium der Schwerpunkt auf den Wertsteigerungen der vorangegangenen Jahrzehnte ab 1960 beruhte. Einige Sorten finden sich in beiden Tabellen wieder und bieten interessante Vergleichsmöglichkeiten.

 

Marken-Markt bis 1900

 

Der Briefmarken-Markt befand sich zur Jahrhundertwende 1900 weltweit in einer langen Aufschwungphase, seit der Entdeckung als Sammelhobby für Liebhaber und Marktobjekt für Kenner und Profis ab den 1860er Jahren. Auch wenn in der Gesamtwirtschaft dem "Gründer-Boom" 1873 eine "Gründerkrise" mit einem "Gründer-Krach" folgte, in deren Verlauf Banken und Aktiengesellschaften reihenweise zusammenbrachen, Börsenkurse in den Keller stürzten und viele Vermögen vernichtet wurden - die Philatelie hat diese wie manch andere Wirtschaftskrisen weitgehend erfolgreich überstanden. Ehemals für ihr Hobby verlachte Sammler konnten bereits auf erhebliche Wertsteigerungen verweisen.

 

So wurden schon vor gut 100 Jahren knappe Ausgaben als Investition mit Chancen auf finanzielle Gewinne erlebt und betrachtet. Und die gehobene Sammlerschaft war sich durchaus der oftmals eindrucksvollen Preisentwicklungen bewusst. Der Autor Edward J. Nankivell schrieb 1902:

"Wenn Investment das Alpha und Omega des Briefmarkensammelns wäre, würde jeder Sammler von Bedeutung versäumte Gelegeneiten beklagen. Viele der großen Raritäten von heute waren vor wenigen Jahren für ein paar Shillinge zu haben."

 

Doch so manche Seltenheit von einst ist auch heute noch preiswert zu finden...

 

 

Die 100 seltensten Briefmarken (anno 1899)

 

 

 

Platz 100:

Bergedorf, 1861,

1/2 Schilling violett, ungebraucht

 

Auf Platz 100 der Liste von Paul Lietzow begegnet uns eine Marke der Altdeutschen Staaten, die heute fast in Vergessenheit geraten ist. Das kleinste Quadrat aus Bergedorf zu 1/2 Schilling ist als MiNr. 1 in schwarz auf blauem Papier gedruckt. Die Version auf lebhaftbraunviolett wird heute als Probedruck MiNr. I ungebraucht mit Originalgummierung zu 550 Euro notiert.

 

Früher wurden die Probedrucke, auch als "Urdruck" bezeichnet, in Katalogen vor MiNr. 1-5 geführt. Sie sollen laut Fußnote " ... vom Postamt Bergedorf zum Nennwert am Schalter abgegeben worden sein; die Frankaturgültigkeit ist ungewiss".

 

Die einstige Wertschätzung spiegelt noch die Beschreibung eines ungebrauchten Viererblocks zu 3000 DM aus der Boker-Auktion 1987:

"1861, Urdruck 1/2 Schilling schwarz auf lila im allseits sehr breitrandigen Vierer-Block mit vollem Originalgummi in allerfeinster Erhaltung. Signiert W.H.C. sowie Fotoattest Jakubek BPP (W.H.C. ist die Signatur von Warren H. Colson, 1882-1963, des berühmten amerikanischen Raritätenhändlers, der 1919 in Berlin die größte jemals existierende Sammlung 'Altdeutschland ungebraucht' vom Grafen Schwerin erwarb)."

 

Heute deutlich höher geschätzt als MiNr. I wird der Probedruck MiNr. V zu 4 Schilling auf mattrötlichbraunem Papier (ausgegeben als MiNr. 5 auf mattbraunorange) mit 2000 Euro. Das Kohl-Handbuch schätzte die Anzahl der erhalten gebliebenen Exemplare dieser Marke auf 38. Eine Offerte des Jahres 2008 bot einen Satz zu 2000 Euro :

- Bergedorf, 1861, Probedrucke, sogenannte Urdrucke 1/2 - 4 Schilling komplett, alle voll- bis breitrandig, die 4 Schilling mit 28·mm unterem Bogenrand, ungebraucht mit Originalgummi in feinster Erhaltung; in dieser Qualität ein absoluter Ausnahmesatz von größter Seltenheit, insbesondere die rare 4·Schilling in exquisiter Qualität; diverse Signaturen und Fotoatteste."

 

Von den Probedruck-Originalen MiNr. I und IV wurden im Frühjahr 1867 in Auftrag des Bergedorfer Postmeisters auch 2400 Neudrucke von neuen Platten auf dickem Papier gefertigt, die sich auch in Details der Zeichnung unterscheiden lassen. Ein Auktionslos bot 2008 zu 500 Euro diesen "Neudruck des Urdruckes: 1/2 Schilling auf lebhaftbraunviolett im waagerechten 6er-Block, allseits voll- bis breitrandig, postfrisch, Kabinett, sign. Georg·Bühler".

 

Platz 99:

Mauritius, 1859,

2 Pence blau, gebraucht

 

Platz 99 belegt eine "Blaue Mauritius". Allerdings nicht die legendäre erste Emission mit Inschrift "POST OFFICE", sondern eine spätere Ausgabe mit Bezeichnung "POST PAID" - die von Sherwin nachgestochene Platte von MiNr. 4. Gebraucht ist die Marke mit 5500 Euro nach Michel noch vergleichsweise "preiswert".

 

Aktuelle Auktionspreise ermöglichten den Vergleich von zwei Exemplaren.

- Mit Zuschlag von 1950 Euro schloss ein leicht beschädigtes Stück:

"1859, 2 P. tiefblau auf blauem Papier, allseits voll- bis breitrandiges Stück der Sherwin-Platte mit klarem zentrischen Oval-Stempel und hochinteressanter Abart Tintenfleck über D von PAID, dadurch Druckfehler "POST PAI", ein winziger Einriss im Oberrand kann den hervorragenden Eindruck nicht stören, Fotoattest Holcombe"; nach Stanley Gibbons mit 4500 brit. Pfund bewertet.

 

- Ein überragend schönes Exemplar erschien im Katalog "Rarities of the World" wie folgt:

"MAURITIUS, The 'Sherwin' issue of 1859 2d Deep blue, position 11, large margins, used with concentric circles cancel, superb in all respects, a magnificent example of this rarity. Expertise: signed A.Brun, cert. Roumet (1959), Luder (1961) and Holcombe (1995)". Der Mindest-Schätzwert von 6000 Euro wurde mit einem Zuschlag von 7000 Euro übertroffen.

 

Platz 98 bis 96 sind ebenfalls noch im vierstelligen Euro-Bereich zu finden.

 

Platz 98:

Labuan, 1880/91,

6 c. auf 16 Cent blau, ungebraucht

 

Platz 97:

Afghanistan, 1871/72,

1 Rupie violett, gebraucht

 

Platz 96:

Buenos Ayres, 1858,

5 Pesos gelb, gebraucht

 

Platz 95:

Zürich, 1843,

4 Rappen schwarz, Linien horizontal, gebraucht

 

Platz 94:

Sierra Leone, 1861,

6 Pence auf violett, gebraucht und ungebraucht

 

Platz 93:

St. Vincent, 1870/80,

5 Shilling karmin, gebraucht und ungebraucht

 

Platz 92:

Moldau, 1858,

54 Parale auf blaugrün, ungebraucht

 

Platz 91:

Preussen, 1856/58,

2 Silbergroschen blau, ungebraucht

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sammlerwelt / Top 100 - Leseprobe.

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